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Stadt auf Zeit II

Aufbauend auf dem Erfolg des letztjährigen Projekts "Stadt auf Zeit I", das sich mit temporärem Wohnen auf dem Mietmarkt in Zürich beschäftigte, wird den Studierenden im Frühlingssemesters 2025 nun die Möglich-keit geboten, die Dynamiken gemeinnütziger Zwischennutzungen zu erkunden. In Kooperation mit Initiativen wie dem Feministischen Streikhaus widmet sich der Kurs den Herausforderungen in der Governance, den umstrittenen Werten und den prekären Erfahrungen, die mit diesen Projekten verbunden sind.

 

Das Thema ist von besonderer Relevanz angesichts der langen Tradition formeller und informeller Zwischen-nutzungen in Zürich, ihrer zunehmenden Formalisierung durch neue politische Rahmenbedingungen und ihrer wachsenden Bedeutung im Kontext der Stadtentwicklung in der Schweiz. Im Zuge der raschen Weiterentwicklung setzen öffentliche und gemeinnützige Akteure vermehrt auf Zwischennutzung als Strategie des Immobilienmanagements. Dabei werden oft leerstehende Räume zivilgesellschaftlichen Gruppen zu erschwinglichen Konditionen zur Verfügung gestellt. Diese Praktiken bieten Eigentümer:innen Vorteile, wie die Reduzierung von Leerstandskosten oder die Vorbeugung von Besetzungen. Gleichzeitig werfen solche Nutzungen jedoch kritische Fragen auf – insbesondere in Bezug auf Prekarität und Gerechtigkeit. Zwischennutzungsprojekte tragen vielfach zur Wertsteigerung von Immobilien bei, stehen jedoch auch in Wechselwirkung mit Gentrifizierungsprozessen, was Zielkonflikte entstehen lässt. So werden langfristige Visionen zugunsten günstigerer Raumzugänge und zentral gelegener Standorte geopfert. Dies wirft auch Fragen nach Machtverhältnissen und Legitimität auf: Wer wird in Zwischennutzungsprojekte einbezogen oder ausgeschlossen – und auf welcher Grundlage? Welche Abhängigkeiten entstehen zwischen den Interessen und politischen Visionen der Zwischennutzungsinitiativen und den städtischen Behörden? Solche Fragen verdeutlichen, wie Zwischennutzung als eine prekäre, aber zunehmend institutionalisierte Form der Stadtentwicklung normalisiert wird.

 

Im Rahmen dieses Kurses setzen sich die Studierenden kritisch mit den Implikationen, Widersprüchen und Politiken der Zwischennutzung auseinander. Sie analysieren die sozialen und räumlichen Beziehungen, die durch solche Projekte entstehen, beispielsweise zwischen temporären Bewohner:innen, den umliegenden Nachbarschaften und städtischen Akteuren. Während des Kurses haben die Studierenden die Möglichkeit, verschiedenen Methoden der Stadtforschung (wie Interviews, Mapping oder audiovisuelle Dokumentation) zu testen.

Der Kurs ist Teil des Masterprogramms Geographie der Universität Zürich (Modul Geo 422 Urban Geography: Research and Methods), steht aber auch Studierenden anderer sozial- und stadtwissenschaftlicher Disziplinen offen. Der Kurs ist Teil des Masterprogramms Geographie der Universität Zürich (Modul Geo 422 Urban Geography: Research and Methods), steht aber auch Studierenden anderer sozial- und stadt-wissenschaftlicher Disziplinen offen. Wenn Sie Interesse an diesen Themen haben und am Kurs teilnehmen möchten, senden Sie uns bitte bis spätestens 28. Januar 2025 ein Motivationsschreiben (maximal 300 Wörter). Bitte senden Sie Ihre Nachricht über die Kursbuchung der UZH. Andernfalls senden Sie sie an: ifigeneia.dimitrakou@geo.uzh.ch und ismene.ehrler@geo.uzh.ch

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